Bernhard Lang
Monadologie XXXIX for Violin and Orchestra
Das vorliegende Stück setzt die Serie der Monadologien dahingehend fort, daß auch hier wieder versucht wird, durch zelluläre Prozesse historische Materialien zu beleuchten: das bedeutet, daß kleine Motivzellen bzw. Taktabschnitte durch Loops fokussiert werden, wobei hier eine Reihe von Violinkonzerten von Bach bis Ligeti das Ausgangsmaterial lieferten.
Es ist eine Reise durch die Entwicklungsgeschichte des virtuosen Violinspiels, wobei das concertare ganz unterschiedlich inszeniert ist: der Höhepunkt in der Cadenza führt letztlich zur freien Improvisation zurück.
Die Harmonik des Stücks führt die Differenztonharmonik der vorhergehenden Konzerte fort, wobei die inhärente Mikrotonalität durch eine Vierteltonorgel im Orchester gestützt wird.
In diesem Konzert war es mir erstmals möglich, mit einem großen Interpreten des klassischen Repertoires, Ilya Gringolts, zusammenzuarbeiten.
Die Fassung „Redux“ ist eine durch die Situation 2020 bedingte, verkleinerte Kammermusikfassung der großen Version.
Bernhard Lang, Wien, 30.10.2020